4 Tipps, wie Sie die wichtigsten Visitenkarten Ihres Zuhauses aufmöbeln

Sie kennen das bestimmt: Es gibt Häuser oder Wohnungen, die einem sofort gefallen. Man marschiert hinein, wirft einen Blick in Wohnzimmer und Küche und fühlt sich auf Anhieb willkommen. Würde es einem Gast, der zum ersten Mal Ihr Zuhause betritt, auch so gehen? Würde sein Blick auf Details stoßen, die sympathisch, gemütlich und einladend wirken? Hätte er vielleicht sogar einen echten Wow-Effekt? Oder gibt es zu viele unliebsame „Blickfänge“, die man längst aus dem Weg hätte räumen sollen. Genau diese Dinge sind es nämlich, die dazu führen, dass wir selbst uns in den eigenen vier Wänden irgendwann nicht mehr so richtig wohlfühlen. Sie stören uns allerdings oft unbewusst, weil wir geradezu betriebsblind geworden sind.

Hier finden Sie die 4 wichtigsten Tipps, wie Sie Ihren Blick für solche „Wohlfühl-Killer“ schärfen und Ihrem Zuhause wieder eine rundum angenehme und frische Atmosphäre verleihen. Ein Vorhaben, das gerade in Tagen wie diesen besonders wichtig ist, um die oft gewünschte Durchhalteparole „stay home, stay positive“ auch wirklich in die Tat umsetzen zu können.

Tipp Nr. 1: Definieren Sie die wichtigsten Visitenkarten des Hauses

In nahezu jedem Haus bzw. in jeder Wohnung gibt es Details, die nicht mehr so schön sind. Dinge, die wir gerne austauschen oder umgestalten möchten, weil sie als „Störfaktoren“ empfunden werden. Bei einer kaputten Lampe, einem in die Jahre gekommenen Esszimmertisch oder anderen Möbelstücken ist das noch relativ einfach zu definieren. Dass Wände wieder mal neu gestrichen und aufgefrischt werden sollten, sticht ebenfalls häufig ins Auge und kann leicht umgesetzt werden. Trotzdem bleibt danach manchmal dieses unbestimmte Gefühl, sich nicht mehr richtig wohlzufühlen, ohne es an konkreten Gegenständen festmachen zu können. Dann gilt es, das eigene Zuhause quasi mit dem Blick eines Fremden zu begutachten, um die antrainierten Scheuklappen abzulegen. Ungemein hilfreich ist dabei zu wissen, was – abgesehen von der Einrichtung – die wichtigsten Visitenkarten eines Hauses sind und ihren Zustand kritisch zu beäugen.

Fangen wir also bei der Haustür an. Sorgt diese für einen freundlichen Empfang oder haben Kratzer bzw. wechselnde Witterungsbedingungen schon zu viele Spuren hinterlassen? Vergessen Sie nicht, dass gerade die Haustür und der Eingangsbereich den ersten Eindruck, den man von Ihrem Zuhause gewinnt, prägen und viel über deren Besitzer aussagen. Ob zeitlos schön, frisch und fröhlich, verspielt oder einfach gehalten – gerade die Haustür soll nicht nur hübsch, sondern auch funktional sein. Überprüfen Sie daher, ob Ihre Haustüre noch richtig schließt bzw. ob es bereits herein zieht und ob sie heutigen Sicherheitsanforderungen gerecht wird. Nehmen Sie danach den gesamten Eingangsbereich unter die Lupe. Ist dieser zur vernachlässigten „Durchgangsstraße“ verkommen oder harmoniert er in Charakter und Stil mit dem Rest des Hauses?

Weiter geht’s bei den Innentüren. Auch sie sind unauffällige, aber stilprägende Wohnelemente eines jeden Zuhauses. Optisch sollten sie sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen. Speziell helle Farben verhalten sich relativ neutral gegenüber allen Einrichtungsstilen. Wenn die Farben von Türen und Wänden möglichst übereinstimmen, können Sie den Raum optisch beruhigen bzw. größer wirken lassen. Das bedeutet: Je kleiner ein Raum und je größer die Türanzahl, desto zurückhaltender sollten Sie bei der Wahl der Farben sein. Haben Sie in Ihrem Haus schon einmal bewusst darauf geachtet? Denn womöglich sind es die Türen, die einfach nicht mehr zum restlichen Raumstil passen. Umgekehrt können Sie mit einer Innentür bzw. farblich kontrastierende Rahmen und Zargen auch einen tollen Akzent in einem Wohnbereich setzen. Analysieren Sie deshalb in einem ersten Schritt, ob die Innentüren noch zu Ihrem Wohnstil passen, ob sie bereits abgegriffen sind, von allein zu bzw. aufgehen und ob sie schalltechnisch Ihren Anforderungen entsprechen.

Neben den Wänden machen die Böden in Ihrem Haus bzw. Ihrer Wohnung die größte Fläche aus und entscheiden maßgeblich über die Atmosphäre Ihres Zuhauses. Wie sehr sie sich auf die Stimmung jedes Raums auswirken, wird leider oft unterschätzt. Erst wenn der neue Fußboden verlegt ist, haben viele einen Aha-Effekt, den sie sich nicht vorstellen konnten.

Machen Sie sich bewusst, dass Böden, Wände und Decken quasi den Rahmen bilden, der das Bild Ihres Heims wesentlich mitbestimmt. Allein die Farbe und Struktur des Bodens hat direkten Einfluss auf die optische Größe der Räume. Je nach Auswahl wirken sie schmaler, kleiner, großzügiger oder wärmer. Und je nach Zustand des Bodens wirkt auch Ihr Heim modern und frisch oder eher abgewohnt. Nehmen Sie deshalb Ihre Böden ganz bewusst unter die Lupe. Sind sie zerkratzt, haben Fugen und ist der Lack abgenutzt, kann das ein möglicher Grund dafür sein, dass Ihre Wohnung einfach nicht mehr so strahlt wie früher.

Auch die Innenstiege bleibt meist keinem Besucher verborgen und ist ein wichtiger Blickfang jedes Hauses. Die Treppe ist ein Ort des Ankommens und ersten Eindrucks. Das macht sie zu einem echten Designobjekt, das zum restlichen Stil des Hauses passen sollte. Wenn hier ein „Bruch“ da ist, kann das die Gesamtwirkung Ihres Heims negativ beeinflussen.

Home Makeover geplant? Große Flächen erzeugen große Wirkung!

Wer seinem Zuhause einen frischen Look verpassen will, erzielt mit der Umgestaltung großer Flächen am ehesten einen echten Wow-Effekt. Gerade die Wände, Böden und Türen stellen flächenmäßig die effizienteste Möglichkeit dar, eine Wohnung bzw. die Stimmung der einzelnen Räume zu verändern.

Tipp Nr. 2: Balkon & Terrasse nicht vergessen

Balkone und Terrassen sind wichtige Gestaltungselemente, die das „Gesicht“ Ihres Hauses prägen. Sobald es warm wird, zieht es uns alle nach draußen und das Leben spielt sich zunehmend in diesem „erweiterten Wohnraum“ ab. Balkone werden zu Rückzugsoasen. Terrassen zum Familientreffpunkt und je nach Stimmung zur Relax- oder Party-Zone. Wer im Sommer Gäste einlädt, kann mit einer gemütlichen Terrasse für die richtige Stimmung und einen bleibenden Eindruck sorgen. Und genau diese unterschiedlichen „Funktionsweisen“ gilt es rechtzeitig zu bedenken. Wofür nutzen Sie Ihre Terrasse am ehesten? Fürs gemütliche Essen und Grillen oder als kleines „Hideaway“, wo Sie in Ruhe lesen und Sonne tanken? Erfüllt Ihre Terrasse diese Anforderungen noch? Gibt es vielleicht sogar schon Feuchtigkeits- oder Witterungsschäden, die eine Renovierung ohnehin unerlässlich machen?

Wer sich bereits mit der Planung beschäftigt, darf nicht vergessen, dass im Sommer die Türen zum „Freiluftwohnzimmer“ Balkon oder Terrasse oft weit offen stehen. Die Grenze zwischen Innen und Außen wird fließend. Aus diesem Grund macht es Sinn, den Stil bzw. das Farbkonzept vom Inneren des Hauses bzw. der Wohnung draußen wieder aufzunehmen. Das lässt Ihren Wohnraum im Sommer größer und harmonischer wirken. Umgekehrt soll eine Terrasse aber auch nicht wie ein Fremdkörper im Garten wirken. Terrassenböden aus Holz beispielweise strahlen Natürlichkeit aus, bestechen durch ihr zeitloses Design und haben den Vorteil, dass sie sich in der Sonne nicht so schnell aufheizen und dass sich darauf auch barfuß angenehm gehen lässt. Speziell heimische Holzarten eignen sich hervorragend für den Einsatz im Außenbereich. Allerdings lohnt es sich, rechtzeitig den Rat eines Experten einzuholen. Denn je nachdem, ob Ihre Terrasse überdacht bzw. das ganze Jahr über Sonne und Regen ausgesetzt ist, kann er Ihnen das richtige Material für den Belag empfehlen.

Terrasse: Die passende Verbindung zwischen Haus und Garten schaffen

Egal ob kleiner Balkon oder großzügige Terrasse. Im Sommer ist es draußen einfach am schönsten. Bei der Gestaltung sollen Sie darauf achten, einen fließenden Übergang zwischen drinnen und draußen zu schaffen. Modern, rustikal, verspielt oder minimalistisch reduziert – nur wenn die Terrasse den Stil des Hauses und des Gartens widerspiegelt, passt sie ins Gesamtbild.

Tipp Nr. 3: Den eigenen Stil finden

Sobald Sie die wichtigsten Störfaktoren identifiziert haben, geht es darum, herauszufinden, was genau mit diesen Dingen nicht mehr stimmt. Sind sie einfach bereits in die Jahre gekommen bzw. beschädigt? Oder passen nicht mehr mit dem Stil des Eigenheims zusammen, den Sie Schritt für Schritt modernisiert haben? Vielleicht steht bei Ihnen auch eine Renovierung bzw. ein Umbau im großen Stil an, wo Sie endlich all Ihre Vorstellungen umsetzen können. Dann ist es wichtig, diese so konkret wie möglich formulieren zu können. Um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen, muss die grobe Richtung klar sein. Dabei ist es hilfreich, das eigene Auge zu schulen, indem man Magazine, Zeitschriften, Blogs oder Kataloge durchforstet. Sie bieten jede Menge Inspiration. Außerdem können Sie alles, was Ihnen spontan gefällt, fotografieren. Wer ein Album anlegt, tut sich später leichter, bei diesen „Momentaufnahmen“ einen roten Faden zu erkennen, der letztlich den eigenen Wohnstil ausmacht.

Wichtig dabei: Wer nur kopiert, ist meist zum Scheitern verurteilt. Wichtiger ist herauszufinden, welcher Stil Ihrem Lifestyle und Ihren Bedürfnissen entspricht. Wenn Sie beispielsweise Krimskrams lieben, wird es Ihnen schwerfallen, einen puristischen Wohnstil lange durchzuhalten. Sie werden vielleicht auch erkennen, dass perfekt durchgestylte Wohnungen oder Häuser oft steril und unpersönlich wirken. Ein kleiner Stilbruch gibt einem Raum mehr Charme. Diesen sollten Sie allerdings eher bei Möbeln und Accessoires herbeiführen und weniger bei großflächigen Elementen.

Passt Ihr Wunschstil zu Ihren Bedürfnissen?

Landhaus, modern, retro, skandinavisch, mediterran, shabby chic oder reduziert asiatisch?  Wer den Stil seines künftigen bzw. neu renovierten Zuhauses definiert, muss darauf achten, dass dieser die eigenen Bedürfnisse auch tatsächlich erfüllt. Lassen Sie sich von Zeitschriften, Blogs, Hotels oder Freunden inspirieren und sammeln sie Bildmaterial. Ein Profi hilft dabei, die vielen „Schnippsel“ zu einem passenden Gesamtbild zusammenzufügen.

Tipp Nr. 4: Budget & Zeitplan erstellen

Wenn Sie die Augen schließen und ganz genau vor sich haben, wie Ihr Wohnraum künftig aussehen soll, sind Sie schon einen entscheidenden Schritt weiter. Der Vergleich mit der Ist-Situation ist zwar möglicherweise noch unangenehm, aber wichtig. Gehen Sie Punkt für Punkt durch, was Sie stört. Sie können auch nach dem Schulnotensystem die einzelnen „Baustellen“, die sich auftun, bewerten und so herausfinden, was Sie am dringendsten in Angriff nehmen sollten.

Sobald Sie diese Liste zur Hand haben, ist ein ehrlicher Kassasturz fällig. Wie viel wollen und können Sie investieren? Welche Vorhaben könnten auf später verschoben werden? Bei solchen Fragen empfiehlt es sich in jedem Fall, einen Profi zu Rate zu ziehen. Er erstellt auf Basis Ihrer Wünsche einen Budgetentwurf, hilft Ihnen dabei, bei einer möglichen Budgetüberschreitung passende Alternativen zu finden und legt einen Zeitplan für die Umsetzung fest.

Gerade dieser Zeitplan ist ein Garant dafür, dass während der Umbauphase nicht das totale Chaos über Sie hereinbricht. Echte Spezialisten wissen genau, in welcher Reihenfolge Sie die geplanten Maßnahmen umsetzen müssen. Hier ein paar Beispiele: In dem Fall, dass sowohl Ihre Wände als auch die Böden erneuert werden, sind immer zuerst die Wände dran. So vermeiden Sie die Verunreinigung der neuen Böden. Wer das Badezimmer auf Vordermann bringt, muss erst den Fliesenleger seinen Job machen lassen, bevor er die neuen Türen einbauen lässt. Die Innenstiege – sie ist oft ein Schmuckstück im Haus – sollte erst am Ende der Renovierungs- oder Innenausbaumaßnahmen montiert werden, um vorzeitige Abnützungserscheinungen zu vermeiden. All diese Regeln klingen einfach und logisch, werden aber immer wieder vergessen. Das führt zu unnötigem Frust und Verzögerungen.

Kosten, Zeit und Nervensparen mit der richtigen Reihenfolge

Sobald Sie fixiert haben, welche Renovierungsarbeiten Sie in Angriff nehmen wollen, sollten Sie gemeinsam mit einem Profi die Reihenfolge bestimmen. Eine präzise Terminplanung verkürzt nicht nur die Umbauzeit, sie spart auch Kosten. Und Ärger. Denn sie verhindert, dass Sie lauter Farbflecken auf Ihrem neuen Boden vorfinden oder die Innenstiege schon vor der Fertigstellung der Renovierung erste Gebrauchsspuren aufweist.

Fazit

Viele von uns waren noch nie dazu gezwungen, so viel Zeit zu Hause zu verbringen, wie in den letzten Monaten. Da kann es schnell passieren, dass man sich an den eigenen Wänden sattgesehen hat und es Zeit wird, frischen Wind reinzubringen! Eine komplette Renovierung ist meist gar nicht erforderlich. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die Sie stören und machen Sie sich eines bewusst: Gerade eine Neugestaltung großer Flächen erzeugt eine große Wirkung. Ein neuer Boden beispielsweise in Kombination mit ein paar über die Jahre liebgewonnenen Möbelstücken schafft plötzlich einen interessanten Kontrast und eine völlig neue Stimmung im Raum. Und wenn Sie endlich wieder die ersten Gäste zu Hause in Empfang nehmen können und diese auf die neu gestaltete Terrasse führen, ist ein Wow-Effekt garantiert! Also nutzen Sie die Zeit, um sich Inspiration zu holen und freuen Sie sich auf die vielen Tipps von Profis, die Ihnen dabei helfen, mit einfachen Mitteln sehr viel Behaglichkeit und Gemütlichkeit in die eigenen vier Wände zu bringen.